Adenosylcobalamin

Natürliches und bioaktives B12 

Adenosylcobalamin

Adenosylcobalamin ist eine der beiden bioaktiven Coenzym-Formen von Vitamin B12. Es ist beteiligt an der Energiegewinnung in den Mitochondrien.

Adenosylcobalamin – natürliches und bioaktives Vitamin B12

Adenosylcobalamin ist eine natürliche Form von Vitamin B12, und neben Hydroxocobalamin die häufigste Form von Vitamin B12 in Nahrungsmitteln. (1) Auch in unserem Körper ist Adenosylcobalamin die häufigste Form in allen Organen und Geweben und macht etwa 20 Prozent des Vitamin B12 im Blut aus.

Adenosylcobalamin ist neben Methylcobalamin eine der beiden bioaktiven Coenzym-Formen von Vitamin B12 – denjenigen Formen, die unser Körper wirklich benötigt. Alle anderen Formen von Vitamin B12 müssen vom Körper erst in entweder Methylcobalamin oder Adenosylcobalamin umgewandelt werden, um verwertet werden zu können.

Bei den meisten Menschen ist dieser Umwandlungsschritt als problemlos anzusehen, er kann jedoch in einigen Fällen durch genetische Störungen, Nährstoffmängel oder Stoffwechselstörungen beeinträchtigt sein.

Adenosylcobalamin

  • eine der bioaktiven Co-Enzym-Formen von Vitamin B12
  • häufigste Form in Geweben
  • Form von B12 in den Körperspeichern (Leber)
  • wirkt in den Zellen
  • häufige Form in Lebensmitteln (besonders Fleisch)

Adenosylcobalamin Wirkung

Adenosylcobalamin ist die häufigste Form von Vitamin B12 in unseren Körperzellen, vor allem in der Leber – unserem größten Vitamin-B12-Speicher. Die eigentliche Wirkstätte des Adenosylcobalamins jedoch sind die Mitochondrien, die „Energiekraftwerke“ unserer Zellen.

Energiegewinnung

Adenosylcobalamin ist in den Mitochondrien ein chemischer Baustein des Enzyms Methylmalonyl-CoA-Mutase. Dieses Enzym ist verantwortlich für die Umwandlung von Methylmalonyl-CoA zu Succinyl-CoA, welches wiederum Teil des Citratzyklus ist. Der Citratzyklus ist ein zentraler Stoffwechselzyklus für die Gewinnung von ATP – dem universellen Energielieferanten des Menschen. (2, 3) Ein Mangel an Adenosylcobalamin führt zu einer Beeinträchtigung der ATP-Produktion und in der Folge zu chronischer Müdigkeit und Erschöpfung, Muskelschwäche, Untergewicht und Entwicklungsstörungen.

Nerven

In der oben beschribenen Reaktion wird auch die schädliche Methylmalonsäure reduziert, die unter anderem eine stark Nerven-schädigende Wirkung hat, da sie dieSynthese von Fettsäuren beeinträchtigt. Diese wiederum werden für die ständige Erneuerung der sogenannten Myelin-Scheiden gebraucht, einer speziellen Schutzschicht der Nerven.

Ein Mangel an Adenosylcobalamin führt trägt so zu einer Schädigung der Myelinscheiden was Nervendegeneration und das Absterben von Neuronen nach sich zieht.

Hormone und Aminosäuren

Neben diesen Wirkungen ist Adenosylcobalamin am Stoffwechsel wichtiger Aminosäuren und Hormone beteiligt – so zum Beispiel bei Valin, Isoleucin, Threonin, Methionin, Thymin und Cholesterol.

Einsatzgebiete von Adenosylcobalamin

Adenosylcobalamin wird von zahlreichen Ärzten und Heilpraktikern seit vielen Jahren sehr erfolgreich eingesetzt. Gemäß seines Wirkspektrums gibt es dabei folgende zentrale Einsatzgebiete:

  • Chronische Müdigkeit und Erschöpfung
  • Muskelschwäche
  • Untergewicht und Anorexie (4)
  • Fibromyalgie
  • Leberschäden
  • Hepatitis (4)
  • Neuropathien/Nervenschäden, Nervenerkrankungen

Adenosylcobalamin – wichtiges Therapeutikum bei vielen schweren Krankheiten

Gemäß der Erfahrungen von zahlreichen Therapeuten kann die Gabe von Adenosylcobalamin für die genannten Beschwerden und viele weitere schwere Krankheiten eine interessante Therapieoption sein. Wer unter einem der oben genannten Symptome leidet, sollte sich daher von einem in der Mikronährstoffmedizin bewanderten Therapeuten über die Anwendungsmöglichkeiten von Adenosylcobalamin beraten lassen.

Adenosylcobalamin – wichtiger, aber seltener Wirkstoff

Trotz der wichtigen und breiten Wirkung von Adenosylcobalamin, ist dieser Wirkstoff erstaunlich selten in Vitamin-B12-Präparaten zu finden. Grund dafür war eine über Jahre unklare Rechtslage. Mittlerweile ist Adenosylcobalamin jedoch erfreulicherweise in der EU als Wirkstoff zugelassen.

Adenosylcobalamin ist die häufigste Form von B12 in allen Geweben und Organen und auch eine der häufigsten Formen in Lebensmitteln. Adenosylcobalamin wird vom Körper genauso gebraucht wie Methylcobalamin, weshalb Präparate idealerweise beide Wirkstoffe enthalten.

Reine Methylcobalamin-Präparate geraten zunehmend in Kritik, da sie zu Übermethylierung führen können und zudem nur eine der beiden nötigen B12-Formen bereitstellen. Als ideale Lösung ist eine Mischung aus Methylcobalamin, Adenosylcobalamin und Hydroxocobalamin zu betrachten.

 Quellen

  1. 1 Farquharson J, Adams JF. The forms of vitamin B12 in foods. Br J Nutr. 1976 Jul;36(1):127-36. PubMed PMID: 820366.
  2. 2 Marsh EN. Coenzyme B12 (cobalamin)-dependent enzymes. Essays Biochem. 1999;34:139-54. Review. PubMed PMID: 10730193.
  3. 3 Wood, H. G., Kellermeyer, R. W., Stjernholm, R. and Allen, S. H. G. (1964), METABOLISM OF METHYLMALONYL-CoA AND THE ROLE OF BIOTIN AND B12 COENZYMES. Annals of the New York Academy of Sciences, 112: 661–679. doi: 10.1111/j.1749-6632.1964.tb45043.x
  4. 4 Korkina MB, Korchak GM, Medvedev DI Clinico-experimental substantiation of the use of carnitine and cobalamin in the treatment of anorexia nervosa Zhurnal Nevropatologii i Psikhiatrii Imeni S.S. Korsakova (Moscow, Russia : 1952) [1989, 89(2):82-87] (PMID:2728726)
  5. 5 Iwarson S, Lindberg J Coenzyme-B12 therapy in acute viral hepatitis. Scandinavian Journal of Infectious Diseases [1977, 9(2):157-158](PMID:897571)